Praxis Dr. Peter Rothdach
Praxis Dr. Peter Rothdach

Akupunktur (TCM und Auriculomedizin)

Zusammenfassung für Eilige:

Die Akupunktur ist eine Reflextherapie, bei welcher man über die Nadelung von Punkten der Hautoberfläche Einfluß auf Organ- und Stoffwechselfunktionen nimmt.

 

Die klassische chinesische Akupunktur ("Körper-Akupunktur") hat, wie wohl allgemein bekannt, schon eine Jahrtausende alte Tradition. Im Gegensatz dazu ist die Ohr-Akupunktur (Auriculo-Medizin) im letzten Jahrhundert in Frankreich erfunden worden (Dr. NOGIER in Lyon) und hat sich nach dem 2.Weltkrieg in Deutschland etabliert. Die Chinesen übernahmen das System, von China kam es dann in leicht abgewandelter Form wieder nach Europa und wird fälschlicher Weise nun den Chinesen zugeschrieben.

Zusammen mit einer alten chinesischen Kräuterheilkunde läuft die klassische chinesische Akupunktur bei uns unter dem Namen TCM (traditionelle chinesische Medizin). Ich persönlich habe Vorbehalte gegenüber der chinesischen Kräuterheilkunde, einmal, weil diese Pflanzen pharmakologisch nicht nach unseren westlichen Standards geprüft sind, zum anderen, weil sie - wie ich wiederholt mit dem Aschoff-Test  feststellen mußte - nicht selten mit Schimmelpilzen und Insektiziden belastet sind. Außerdem meine ich, dass wir im "alten Europa" einen unermeßlichen Schatz von gut geprüften und bewährten Pflanzen besitzen, um hier nicht auf Exotisches angewiesen zu sein.

Ich persönlich wende klassische chinesische Akupunktur und Ohr-Akupunktur meist kombiniert an wie das auch viele Kollegen tun. Die Haupt-Indikationen sind bei mir Migräne, Trigeminusneuralgien, Asthma bronchiale und Allergien. Bei vielen anderen Krankheitsbildern halte ich die Neuraltherapie nach HUNEKE der Akupunktur überlegen. Die klassische Akupunktur kennt leider kein Störfeld (lediglich in der Münchener Akupunktur-Akademie bemüht man sich, das Störfeldgeschehen mit einzubeziehen, leider aber nur mit der sehr subjektiven Methode des RAC). Ich kombiniere Akupunkturtherapien praktisch immer mit Neuraltherapie und habe damit Erfolge, die der alleinigen Akupunktur überlegen sind. Die auf der Hautoberfläche zugänglichen Akupunkturpunkte sind nach der chinesischen Lehre untereinander durch Kanäle verbunden, die man Meridiane oder "Gefäße" nennt, obwohl sie etwa mit Blutgefäßen nichts zu tun haben. Die Chinesen stellten sich hier einen Fluss von Lebensenergie ("Tschi") vor, deren Kreislauf sie genau zu kennen glauben. Es gibt 12 Haupt-Meridiane, die wiederum Querverbindungen untereinander haben.

Vieles an der Akupunktur ist auch heute noch rein spekulativ, obwohl sie an manchen Schulen so gelehrt wird, als wenn es sich dabei um wissenschaftlich gesicherte Tatsachen handeln würde; allerdings haben sich einige gesicherte Erkenntnisse ergeben: So hat der klassische Akupunkturpunkt einen gegenüber seiner Umgebung verminderten elektrischen Widerstand. Anatomisch entspricht dem eine Anhäufung von sensiblen Mikroorganen der Haut (z.B. Meissner´sche Tastkörperchen). Die eingestochene Nadel (Einstichtiefe von einigen milli-Metern bis einigen Zentimetern) setzt Gewebshormone frei, die eine schmerzmindernde Wirkung ausüben. Nach dem PISCHINGER-Schüler BERGSMANN  "ist der Akupunkturpunkt das Tor zum weichen Bindegewebe" (Matrix). Damit ist ein Brückenschlag gelungen von der alten Akupunkturlehre zur modernen Matrix-Theorie. Auch der ASCHOFF-Test und ähnliche Testmethoden nützen dieses "Tor" für die Testung der Matrix-Reaktionen.

Man verwendet heute überwiegend Stahlnadeln (Einmal-Material), die nach Gebrauch entsorgt werden. Die früher zum Teil verwendeten teuren Gold-, Silber- und Molybdän-Nadeln sind aus hygienischen Gründen kaum mehr gebräuchlich, weil man sie zur Wiederverwendung zuverlässig (!!) sterilisieren muß.